Kommunikation zwischen Hund und Mensch hat eine jahrtausendealte Tradition. Aber wir tun dies in unterschiedlicher Weise. Während wir Zweibeiner uns gesprochener Worte bedienen, nutzen Vierbeiner hierfür hauptsächlich ihre Körpersprache.
Das Hundeverhalten ist intensiv durch die Körpersprache geprägt. Will der Hund mit Hunden oder mit Menschen kommunizieren, sendet er über seinen Körper entsprechende Signale aus.
Um Hundeverhalten besser verstehen zu können, müssen wir Hundesprache deuten können.
Wie kommunizieren Hunde?
Körpersprache bei Hunden besteht aus 5 Elementen, die sie zur Kommunikation einsetzen:
Akustische Signale: die gängigsten sind Jaulen, bellen oder Knurren dann gibt es noch weitere verschiedene Hundegeräusche.
Der Ton verrät uns was der Hund uns sagen will.
Bellen wird selten in Zusammenhang mit anderen Hunden verwendet, es dient eher
zur Kommunikation mit dem Menschen.
Das Knurren ist eine Androhung, je länger und tiefer, desto ernster und entschlossener
ist er auch zum Angriff überzugehen.
Fühlt sich der Hund unwohl, weil er alleine ist oder den Verlust eines Rudelmitglieds
zu verkraften hat, beginnt er oft auch leise zu wimmern oder zu winseln.
Das Winseln kann aber ebenso die Folge von körperlicher Qual / Schmerzen sein.
Gestik: Vor allem über die Stellung der Hundeohren und den Schwanz des Hundes (Rute) werden körpersprachliche Signale vermittelt, die auch noch aus einiger Entfernung verstanden werden können.
Gerade bei der Rutenhaltung liegen immer noch viele Missverständnisse vor
Sie ist sozusagen die wichtigste Antenne des Hundes
Generell kann er damit sämtliche Emotionen ausdrücken
Aber Achtung: Nicht immer ist ein Hund, der mit dem Schwanz wedelt, freundlich gestimmt. Generell drückt das Wedeln mit dem Schwanz einen Erregungszustand aus. Das kann vom freudigen Warten auf das Herrchen bis hin zu einem eher aggressiven Wesenszustand reichen. Hier kommt es ganz auf die jeweilige Situation an.
Wenn dein Hund seine Rute locker gesenkt trägt, kannst du davon ausgehen,
dass er zufrieden oder entspannt ist
Die Rute deines Hundes wird steif in die Höhe gestreckt, dann ist das ein Anzeichen
für große Aufmerksam- oder Wachsamkeit
Während ein eingezogener Schwanz bedeuten kann, dass der Hund ängstlich ist
Mimik: Diese dient für Botschaften, die man gut aus der Nähe sehen kann, dazu kommuniziert der Hund vorwiegend über die Lefzen und die Augen
Die Gesichtszüge des Hundes sind artenübergreifend sehr gut zu verstehen
Der berühmte freundliche Dackelblick, den Hunde so gut drauf haben
Aber wir erkennen auch wenn sein Maul ist weit geöffnet ist, seine Lippen
angespannt und zusammengezogen, sein Blick starr
Und wenn ein Hund dann noch Zähne zeigt, ist oberste Vorsicht geboten
Körperhaltung: Die Körper-Spannung und Körperhaltung sagt viel darüber aus, ob der Hund entspannt oder unruhig ist, ob er aggressiv, unterwürfig oder defensiv ist.
Er kann die Körpergröße zu variieren
Ist ein Hund selbstsicher und möchte Dominanz ausdrücken, macht er sich so groß wie
möglich, reckt sich, bläst seinen Rumpf auf und verlagert sein Körpergewicht nach vorn
Macht sich ein Hund dagegen klein, legt das Fell an und geht in die Hocke, ist er
unsicher oder ängstlich
Im Extremfall legt er sich sogar auf den Rücken und demonstriert damit seine
Unterwürfigkeit
Duftstoffe: Da Hunde sehr gute Nasen haben vermitteln sie Botschaften auch über spezielle Duftstoffe, die sie aussenden.
Die körpereigenen Duftstoffe sind für die Vierbeiner extrem wichtig
An ihnen erkennen sie zum Beispiel, ob ein anderer Hund männlich oder weiblich ist
Duftstoffe werden über den Kot, den Urin und natürlich über die Körperdrüsen des
Tieres in Form von Talg (Fett) ausgeschieden
Augen Auf:
All meinen Kunden lerne ich von Anfang an, andere Hunde - Mensch Teams zu beobachten.
Schaut dem Treiben von Mensch und Hund entspannt zu. Nur Wahrnehmen, ohne jegliche Interpretation. Das Schärft das Auge und das Verstehen.
Es ist auch ratsam, das ohne deinen Hund in Begleitung zu tun. Du bist zu Beginn zu stark abgelenkt, und wirst es nicht schaffen, deine Aufmerksamkeit entsprechend aufzuteilen.
Ausserdem bist du emotional darin verwickelt. Um die Hundesprache völlig nüchtern und unbedarft zu lernen, macht es eben Sinn, das Geschehen auch mal am Rande zu beobachten.
Hundeverhalten: Körpersprache verstehen
Man kann all die Zeichen sehr gut lernen zu verstehen. Die kleinen und großen Missverständnisse zwischen Hund und Mensch können zu einer gestörten Bindung führen. Wenn die Kommunikation zwischen Hund und Mensch fehlschlägt, kann es zu Problemen beim Wohlergehen des Hundes und zu der Möglichkeit kommen, dass ein Hund eskaliert und defensives oder gar aggressives Verhalten zeigt.
Manchmal tun unsere vierbeinigen Begleiter Dinge, die uns eigenartig erscheinen. Oder aber sie überraschen uns Vierbeiner mit ihrem Verhalten und sorgen für Irritation oder bringen uns mit ihrer eigenwilligen Art zum Lachen.
Was steckt dahinter? Hier sind wenige typische Verhaltensweisen gelistet und erklärt.
Den eigenen Schwanz Jagen
Wenn Hunde ihren Schwanz jagen, sorgt das immer noch für Belustigung ist aber ein unnatürliches Verhalten. Es sollte nicht nur unterbunden werden, sondern auch der Ursache auf den Grund gegangen werden.
Zeigt ein Hund dieses Verhalten nur selten, kann körperliche und geistige
Unterforderung der Grund dafür sein.
Erzeugt er mit diesem Verhalten die gewünschte Aufmerksamkeit, so lernt er, durch
das Jagen des Schwanzes die Beachtung von Herrchen oder Frauchen einzufordern.
In manchen Situationen kann aber auch eine große Anspannung die Ursache sein.
Weiß ein Hund sich nicht anders zu helfen, jagt er den eigenen Schwanz, um
Stress abzubauen
Gras Fressen
Frisst ein Hund ab und zu Gras, muss man sich nicht sorgen. Das Fressen von Grashalmen ist ein normaler Vorgang und völlig ungefährlich. Entscheidende Faktoren sind die Menge und die Häufigkeit des Graskonsums.
Wenn der Hund den Eindruck erweckt, vom Fleisch- zum Pflanzenfresser geworden
zu sein, sollte sich ein Fachmann das Tier genauer ansehen
Junge Grashalme für die Vierbeiner zwischendurch ein gesunder Snack. die darin
enthaltenen Ballaststoffe regen die Verdauung an
Auch bei Durst greift ein Hund gern auf saftiges Gras zurück, wenn keine andere
Wasserquelle zur Verfügung steht
Bei Verdauungsproblemen oder wenn sie etwas Schlechtes gefressen haben, dann
fressen sie große Mengen Gras, um zu erbrechen und sich so von schädlichen
Futterbestandteilen zu trennen
Gefährlich wird es allerdings, wenn das Gras mit Pestiziden, Insektiziden und Unkrautvernichtungsmitteln belastet ist – zum Beispiel am Rande intensiv genutzter Agrarflächen.
Gähnen
Wenn Hunde gähnen, hat das nicht immer etwas mit Müdigkeit zu tun.
Gähnen ist unter Hunden ein Beschwichtigungssignal.
Wird häufig in für den Hund aufregenden Situationen gezeigt
Sie tun dies, um sich selbst zu beruhigen
Oder um kritische Situationen zu entschärfen und Konflikte zu vermeiden
Auch Hundehalter können das Gähnen als Beschwichtigungssignal einsetzen
Langsame Bewegungen
Heute hast du es eilig, weil du arbeitest oder noch etwas erledigen musst. Von deinem Hund wünschst du dir in dem Moment, dass er einen Gang schneller läuft. Aber anstatt sich zu beeilen scheint er sich aber extra viel Zeit zu lassen, als würde er dich mit seinem Verhalten ärgern und zeigen wollen, wer hier das Tempo vorgibt. Dank seiner sensiblen Sinne merkt er, wenn du gestresst bist.
Das Verlangsamen von Bewegungen hat allerdings nichts mit Dominanz zu tun
Es ist ein ganz natürliches Beschwichtigungssignal beim Hund
Dein Hund möchte dich mit langsameren Bewegungen beruhigen
Hund wendet sich ab
Was unter uns Menschen in Gesprächen eher als unhöflich gilt, ist unter Hunden sehr sozial und ein wichtiges Beschwichtigungssignal.
Sich vom Gegenüber abwenden, ihm den Rücken zeigen und direkten Augenkontakt
vermeiden, um die Situation zu entschärfen.
Dieses Verhalten kannst du vor allem dann beobachten, wenn Menschen oder andere
Hunde deinem Hund körperlich zu nahekommen und er sich in der Situation eingeengt
fühlt.
Achte darauf, dass dein Hund immer seinen eigenen Freiraum behält.
Splitten
Du möchtest jemanden umarmen, aber dein Hund quetscht sich dazwischen und splittet euch beide. Diese Aktion wird von Hundehaltern oft mit den menschlichen Gefühlen von Eifersucht gedeutet, ist aber unter Hunden ein ganz natürliches Beschwichtigungssignal.
Es ist kein Dominanzverhalten dem Hundehalter gegenüber
Aus Sicht deines Hundes wirkt es so, als könnte diese körperliche Nähe in einen
Konflikt münden.
Dazwischen stellen ist ein Verhalten, das auch Hunde untereinander praktizieren.
Einnisten
Hundebesitzer kennen das, erst mal muss sich der Hund um die eigene Achse drehen, die Kissen mehrmals in eine andere Position bringen, bevor er sich, oft auch noch mit einem tiefen Seufze, auf sein Hundekissen fallen lässt.
Es ist einfach nur ein Komfortverhalten.
Hunde machen sich auf die Art und Weise ihr Bett zurecht.
Besonders ausgiebig tun das oft diejenigen Hunde, die Schmerzen haben.
Scharren
Drehen und Scharren wenn sie ihr großes Geschäft machen, darüber gibt es unterschiedliche Theorien. Sie reichen vom Niedertrampeln des Grases bis hin zur magnetischen Nord-Süd-Achse, nach der sich die Vierbeiner ausrichten.
Das scharren, hat vor allem den Sinn, den eigenen Geruch zu verbreiten und das
Markierfeld auszuweiten."
Auch an den Pfotenballen besitzen sie Pheromondrüsen die beim Scharren zusätzlich
Moleküle verbreiten, um ihre Duftmarken zu setzen.
Fragwürdige Dinge fressen
Da dreht sich dem Hundebesitzer der Magen um. Mit Begeisterung fressen Hunde nicht nur weggeworfene Lebensmittel, sondern auch Exkremente jeglicher Herkunft und sogar Erbrochenes. Vermutlich stammt dieses Verhalten noch aus der Zeit der Domestikation, als sie von menschlichen Abfällen und auch Exkrementen leben mussten.
Hunde wurden nützlich, weil so die Hygiene rund ums Zuhause verbessert wurde
Was für uns ziemlich eklig ist, ist für Hunde einfach angenehm
Der Konsum von Katzenkot und Menschenkot ist grundsätzlich normal
Dass eine Mangelernährung die Ursache ist, lässt sich fast zu 100 Prozent
ausschließen
Hundenahrung heutzutage ist gut, streng kontrolliert und versorgt die Tiere
mit allen erforderlichen Nährstoffen
Überdrehen
Auf einmal ist der eigene Hund sehr aufgeregt, rennt wild herum und scheint ohne ersichtlichen Grund völlig aufgedreht zu sein. Dieses Verhalten wird oft als "Zoomies" bezeichnet.
Auf diese Weise zeigt Ihr Hund ganz einfach, wie glücklich er ist
Oft benimmt sich ein Hund zu ganz bestimmten Zeiten so aufgedreht
Hunde verspüren eine gewisse Aufregung und Lebensfreude, die sie dann in "Zoomies"
ausleben.
Beschnüffeln am Hinterteil
Ein alltägliches Hunde-Ritual, die für uns Menschen sehr seltsam erscheint: Zur Begrüßung beschnüffeln sich Hunde gegenseitig am Hinterteil
Voraussetzung ist, beide beteiligten sind damit auch einverstanden
Durch den Geruch erhält der Hund viele nützliche Informationen über den Artgenossen
Auch wir Menschen erleben es beispielsweise, dass uns Hunde zur Begrüßung
Auf dem Hinterteil rumrutschen
Es mag lustig aussehen, doch witzig ist es nicht.
Wenn Ihr Hund mit seinem Hinterteil über den Boden rutscht hat er definitiv ein Problem in der entsprechenden Körperpartie.
Kot kontrollieren, Durchfall ist häufig einer der Gründe für das Schlittenfahren
Wurmbefall beim Hund kann dieses Verhalten auslösen
Es könnte eine Analdrüsenverstopfung vorliegen
Zur Sicherheit wenn es mehrere Tage andauert, ist ein besuch beim Tierarzt ratsam
Emotionen erkennen: Haben Hunde Gefühle?
Hunde haben Gefühle – und die zeigen sie auch.
Diese Emotionen haben Hunde mit allen Säugetieren gemein. Ohne eine emotionale Reaktion könnten diese Tiere nicht dazulernen, keine festen Bindungen eingehen, das Leben nicht geniessen und würden nicht überleben.
Es ist darum besonders wichtig, dass du die Emotionen deines Hundes kennst, es wird dir auch dabei helfen, die Bindung zu deinem Hund weiter zu vertiefen.
Der glückliche Hund
Im Optimalfall ist dein Hund glücklich und zufrieden. Einen glücklichen Hund erkennst du an folgenden Körpersignalen:
Die Augen des Hundes sind sanft und leicht fokussiert
Seine Stirn ist entspannt und seine Ohren hängen entweder ganz locker herunter,
wenn er läuft, oder sie bewegen sich freundlich vor und zurück
Hunde lächeln zwar nicht, aber bei manchen sieht es fast so aus. Die Lippen sind
locker, das Maul ist leicht geöffnet und die Zunge hängt heraus.
Zusätzlich ist die Rute ein guter Stimmungsindikator. Wenn er locker auf mittlerer
Höhe hin- und herschwingt, ist der Hund zufrieden.
Wird energisch gewedelt, manchmal so stark, dass fast sein gesamtes Hinterteil
mit wackelt, ist er vollkommen aus dem Häuschen vor Freude
Ein freudiger Hund bewegt sich entspannt und lässig und animiert dich, mit ihm
zu spielen und die Freude mit ihm zu teilen.
Ein Ängstlicher Hund
Die Anzeichen bei einem ängstlichen Hund zu erkennen ist weniger eindeutig als bei anderen Emotionen. Denn Hunde reagieren unterschiedlich. Es ist somit wichtig, dass du die Anzeichen von Angst bei deinem Hund verstehst und richtig deutest.
Generell zeit der Hund verschiedene Anzeichen von Stress
Die Augen können weit aufgerissen sein, wild hin und her zucken oder starr und hart
Mit den Augen zur Seite schielen, um einen Blick auf die Gefahr zu erhaschen
Die Ohren liegen flach am Kopf, der Kopf oft gesenkt und zur Seite gedreht
Körper und Kopf sind gesenkt oder nach vorne geneigt
Auf der Stirn bilden sich Falten der Anspannung
Seine Lippen sind angespannt, eventuell leckt er sie ab oder gähnt
Seinen Schwanz hält er still, gesenkt oder eingeklemmt zwischen seinen Beinen
Oft duckt sich der Hund auch weg, zittert
Er versucht sich von der Gefahr zu entfernen oder aber bleibt wie erstarrt stehen
Besonders bei Welpen ist ein Absetzen von Urin und Kot möglich. In diesem Fall solltest
Du deinen Welpen auf keinen Fall tadeln, um seine Angst nicht noch zu verstärken.
Wichtig für den Hundebesitzer ist es, die Gründe für die Angst zu erkennen. Kennst du die Ängste deines Hundes, kannst du versuchen konkret an diesen angstauslösenden Situationen zu arbeiten oder diese zu vermeiden. Ausserdem solltest du versuchen, deinen Hund zu beruhigen und ihm Sicherheit bieten. Es benötigt Vertrauen um im Hund die Angst zu nehmen.
Du benötigst auf jeden fall sehr viel Geduld und ein ruhiges Gemüt.
Hole Dir professionelle Hilfe bei einem Hundetrainer, wenn Du mit Deinem Latein am Ende bist, er kann Dir weiterhelfen.
Der Aggressive Hund
Du solltest sehr vorsichtig sein, wenn ein Hund Anzeichen für aufkommende Aggressionen, die sogenannten Drohgebärden zeigt.
Folgenden Körpersignale deuten auf einen aggressiven Hund:
Aggressive Hunde sind eher still, sie bellen die Wut nicht in die Welt hinaus
Er knurrt tief und bedrohlich
Der Hund zieht die Lefzen hoch, und zeigt Zähne
Seine Stirnmuskeln sind angespannt, manchmal liegen dabei seine Ohren flach
angelegt an seinem Kopf
Sein Fell kann dabei aufgestellt sein, insbesondere seine Nackenhaare und das Fell
auf seinem Rücken
Seinen Schwanz hält er ganz still und unbeweglich
Der Körper ist steif, sein Gewicht ist nach vorn verlagert, bereit zum Angriff
Zeigt ein Hund so eine aggressive Körpersprache, solltest du dich darauf einstellen, dass der Hund demnächst zum Angriff ansetzt.
Sollte es sich um deinen eigenen Hund handeln, der sich aggressiv zeigt, warte nicht zu lange, und schäme Dich nicht professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Er kann Dir weiterhelfen und aufzeigen warum Dein Hund so geworden ist, und mit Dir daran arbeiten. Hier helfen nur Übungen in den bestimmten Situationen, oder am Auslöser.
Auch bei mir wirst Du gut betreut und beraten denn mein Spezialgebiet sind die sogenannten aggressiven oder Problemhunde.
Ein frustrierter Hund
Es gibt bei Hunden unterschiedliche Arten der Frustration, langfristige- depressive Frustration und akute Frustration als Reaktion auf ein spezielles Ereignis.
Ein Grund dafür kann zum Beispiel sein, dass er etwas nicht bekommt, das er gerne hätte oder bräuchte.
Es gibt auch Frustration, die daher rührt, dass dein Hund eine unangenehme Situation nicht vermeiden kann.
Ein frustrierter Hund wird oft sehr angespannt sein und seine Beine versteifen
Es kann sein, dass er unaufhörlich bellt
Einige Hunde ziehen sich zurück, andere stürzen sich sogar auf das Objekt seiner
Frustration
Alle seine Sinne sind darauf gerichtet und er hört oder reagiert nicht auf
deine Versuche, ihn abzulenken.
Seine Augen sind weit geöffnet und er blinzelt nicht. Seine Ohren sind gespitzt,
wenn er nicht bellt, sind seine Lippen steif und seine Mundwinkel nach vorn gedrückt.
Dein Hund kann diese Anspannung nicht ewig beibehalten, weswegen er letztendlich aufgeben und die Situation akzeptieren wird oder in manchen, seltenen Fällen in einen Zustand der Depression verfällt. Mit guten Trainingsmethoden kann man den Hund schneller beruhigen, und ihm beibringen, etwas mehr Geduld zu haben. (Frustrationstoleranz)
Der Hund ist konzentriert
Ein konzentrierter Hund ist aufmerksam und sein Augenmerk ist auf etwas Wichtiges, wie einen Ball, einen Leckerbissen oder vielleicht sogar auf dich gerichtet.
Wenn sich ein Hund konzentriert, sind seine Augen offen, klar und eindringlich
Oft starr auf das Objekt seiner Aufmerksamkeit gerichtet
Seine Ohren sind entweder gespitzt oder zeigen nach vorn
Sein Maul ist entweder geschlossen oder geöffnet mit der Zunge in der Mitte.
Seinen Kopf hält er normalerweise hoch, außer er ist kurz davor, etwas zu verfolgen,
dann ist sein Kopf etwas gesenkt und nach vorn gestreckt
Wenn er sich auf etwas Schönes konzentriert, neigt sich sein ganzer Körper, bebend vor Vorfreude, dorthin. Sein Gewicht verlagert er dabei auf seine Vorderbeine und seinen Schwanz hält er entweder hoch und still oder er wedelt aufgeregt. Beobachte dieses Verhalten bei deinem Hund, dann weißt du, dass er sich auf etwas freut.
Neutrale Stimmung
Freudig oder neutral, so verbringt dein Hund hoffentlich die meiste seiner wachen Zeit. Entspannt, gut bewegt, genährt und in einer Umgebung, die er kennt und in der er sich wohl fühlt. Wenn er sich hinlegt, ist er entspannt und bewegungslos, aber allzeit bereit aufzuspringen, um zu sehen, was du gerade tust.
Seine Augen sind weich und entspannt und bewegen sich langsam hin und her,
das Weiss in seinen Augen ist nicht zu sehen
Er hört nebenbei zu, aber die Ohren sind ebenfalls entspannt
Augenbrauen und Stirn sind weich und zeigen keine Spannung
Sein Mund kann entweder geschlossen oder leicht geöffnet sein
Die Lippen und seine Schnauze sind entspannt
Es gibt keine Anzeichen für Muskelzuckungen
Unerwünschtes Verhalten, Problemverhalten oder Verhaltensstörung?
Unerwünschtes Verhalten
Unerwünschtes Verhalten bei Hunden gehört generell zum Normalverhalten von Hunden. Allerdings weicht dieses Verhalten von dem ab, was sich Halter von ihrem Hund erwarten oder wünschen. Typisches unerwünschtes Verhalten ist das Fressen von Kot, jagen von anderen Tieren oder anspringen beim Begrüßen. Unerwünschtes Verhalten ist die mildeste Form und lässt sich mit Konsequenz und Training meistens gut in den Griff bekommen.
Die Ansprüche an unsere Hunde sind mittlerweile ins Unermessliche gestiegen, die nachfolgende Liste der geforderten Ansprüche an unsere Vierbeiner lässt sich beliebig erweitern:
Alle Hunde müssen verträglich sein mit allem und jedem
Ganz ungeachtet der Rasse, des ursprünglichen Verwendungszwecks oder
der individuellen Vergangenheit des Hundes
Hunde müssen stundenlang alleine Zuhause bleiben können, nichts kaputt machen
Jederzeit jedem Spielzeug oder Futter überlassen
Während Menschen miteinander schwatzen, darf Hund nicht bellen
Menschen begrüssen einander freudig, doch wehe, Hund möchte das ebenso tun
Und wenn der Hund auf dem Spaziergang auch noch an der Leine zieht
Alles Mögliche zusammenfrisst, zu Hause am Tisch ständig bettelt
liebend gerne Gegenstände schreddert, Nachbarn mit Heulen belästigt
Oder noch schlimmere Untugenden hat, z.B. andere Hunde nicht mag
Passt ein Hund nicht in dieses Schema, zeigt er Problemverhalten.
Spätestens jetzt sollten wir erkennen, dass nicht jedes Verhalten, das für uns Menschen "problematisch" erscheint, tatsächlich ein Problem für den Hund darstellt.
In den meisten Fällen ist es nämlich ganz normales Hundeverhalten, das uns einfach nicht in den Kram passt.
Ein Hund kann sich nur so Verhalten, wie es seine Möglichkeiten als Hund eben zulassen.
Der grösste Fehler den wir begehen können ist, davon auszugehen, dass Hunde die Welt genauso sehen wie wir.
Es geht darum, zu verstehen, woher das Verhalten kommt und dass der Hund keinen an der Klatsche hat und auch nicht extra bösartig ist.
Es geht darum zu lernen, wie man mit dem Verhalten umgeht, den Hund richtig managt und gleichzeitig mit dem Hund an seiner Toleranzgrenze arbeitet und ihm Alternativen aufzeigt.
Verhaltensstörungen
Sind teilweise bizarre Verhaltensmuster die viele Laien oft belächeln, da sie eigentlich niemandem Schaden zufügen. Ausser dem eigenen Hund.
Leider gibt es ganz viele Videos von Hunden die eigene Rute jagen oder die ihre Hinterhand attackieren als gehörten diese einem fremdem Hund.
Verhaltensstörungen weichen von der Norm ab und lassen sich generell als krankhaft einstufen. Treten Verhaltensstörungen auf, gibt es in der Regel keinen Auslöser, der sich etwa ethnologisch herleiten ließe. Das bedeutet, dass andere Hunde in derselben Situation ein anderes, natürliches Verhalten zeigen würden. Gelegentlich ist eine Verhaltensstörung so abnorm, dass Halter keine Möglichkeit sehen, dem Hund mit gängigen Trainingsmethoden zu helfen. Hier geht es z. B. um Hunde, die stundenlang grundlos im Kreis laufen oder sich selbst Wunden zufügen.
Stereotypische Verhaltensweisen oder abnormal rhythmischen Verhaltensweisen
Wiederholen sich oft und haben weder Ziel noch Funktion
Alle diese Verhalten haben einen zwanghaften Charakter.
Problemverhalten
Sind Lösungsstrategien vom Hund weil er in gewissen Situationen, im Stress, sich nicht weiterzuhelfen wusste und sein Verhalten für Ihn funktioniert hat, dementsprechend wird dieses, für uns Menschen, negative Verhalten vermehrt angewendet.
Das grösste Problem an solchen Verhaltensweisen ist, dass es nicht in unsere
Gesellschaft passt
Massiver Negativstress, wenn der Hund immer wieder in diese Situation gerät
Eine Summe der Stressoren die tagtäglich auftauchen und nicht systematisch
behandelt werden, könnten aber auch in einer Verhaltensstörung enden.
Unter Problemverhalten versteht man auffällige Verhaltensweisen, die generell störend sind und vor allem den Hund einschränken, aber auch Wirkungen auf die Menschen in seiner Umgebung haben können.
Typische Problemverhaltensweisen dieser Kategorie sind z. B. Leinenaggression,
Ängstlichkeit und Unruhe.
Aber auch körperliche Ursachen wie z. B. Schmerzreaktionen, die zu unkontrolliertem
Lösen führen, fallen in die zweite Stufe von Problemverhalten.
Wichtig zu wissen: Hunde verhalten sich reizgebunden
Jede Verhaltensweise, die Hunde an den Tag legen, ist eine Folge der inneren und äußeren Reize, denen das Tier ausgesetzt ist.
Wenn Hunde Verhaltensweisen zeigen, die uns ängstigen oder gefährlich sind, haben die Tiere nicht die Absicht, sich zu rächen oder uns zu bedrängen. Sie verhalten sich so, weil sie nicht anders können.
Dies gilt auch für positive Verhaltensweisen.
Prinzipiell geht es Hunden darum, ihre eigenen Bedürfnisse zu decken und Schäden
zu vermeiden.
Wird einer der beiden Ziele gefährdet, reagieren sie darauf auf ihre eigene Weise.
Stress beim Hund - und seine Auswirkung
Stress beim Hund ist eine hormonelle Reaktion. Der Hauptakteur ist Cortisol. Schüttet der Organismus viel Cortisol aus, wird der Hund in höchste Leistungsbereitschaft versetzt. Dies ist das Schutzsystem für ihn, denn unter dem hormonellen Überschuss wird er schneller, stärker und reaktiver. Genau hier ist ein Teil des Problems verortet. Wird der Hund von den Hormonen eingenommen, läuft das Verhalten buchstäblich vollautomatisch ab.
Denken fällt komplett weg und so kommt es zu Handlungen im Affekt. Wenn Hunde absolut untrainiert sind und keine gefestigte positive Lösungsstrategie abrufen können, wird das Auftreten von Übersprungshandlungen noch wahrscheinlicher.
Stress abbauen und für regelmässige Regeneration sorgen
Hunde benötigen erheblich mehr Schlaf / Ruhepausen als Menschen.
Welpen und Junghunde sollten bis zu 20 Stunden am Tag Ruhezeit bekommen
Grosse und ältere Tiere pendeln sich bei 16 bis 18 Stunden täglich ein
Ungefähr 14 bis 18 Stunden Schlaf am Tag die Gesunden Hunde im besten Alter
Dieses Schlafbedürfnis wird meistens nicht eingehalten, viele Hunde bekommen viel zu wenig Schlaf oder Ruhepausen. Die Folge ist verminderte Konzentrationsfähigkeit und damit einhergehend eine verminderte Lernfähigkeit.
Entspannte, ausgeschlafene Hunde sind stressresistenter, konzentrations- und lernfähiger.
Wer seinem Vierbeiner problematisches Verhalten abgewöhnen will, sollte deshalb zuerst für optimale Voraussetzungen sorgen und das individuelle Ruhebedürfnis seines Hundes erfüllen.
Bitte Abstellen – Was tun, wenn Hundeverhalten stört
Stört das Verhalten eines Hundes, soll man es abstellen.
So will es die Gesellschaft – und oft auch der Hundehalter.
Vielfach geht es nur um natürliche Verhaltensweisen, die auf hündischen Bedürfnissen basieren. Es ist der Klassiker in der Hundeerziehung.
Hat man einen schwierigen Hund bekommt man von allen Seiten die gut gemeinten Ratschläge, Tipps, Bücher und dazu noch Fernsehsendungen.
Das kann den Hundebesitzer gehörig unter Druck setzen, und es wird klar, dagegen muss etwas unternommen werden.
Zuerst wird dann oft eine autoritäre Gangart eingeschaltet, weil das nette Bitten nichts
genutzt hat. Auf unerwünschtem Verhalten folgt ein strenges, lautes «Nein» oder «Pfui»
Auf dem Spaziergang wird der Hund von allen Köstlichkeiten am Boden weggerissen
Das funktioniert manchmal zu Beginn sogar.
Der Hund erschrickt, bricht sein Vorhaben ab, doch nützen tut es längerfristig nicht.
Im Gegenteil:
Der Hund steht vermehrt unter Stress
Er versucht es andernorts oder in einer anderen Situation erneut.
Nachdem die Tipps aus dem Internet ebenfalls nicht geholfen haben, geht man zum Hundetrainer. Und die meist gestellte Frage lautet: «Wie kann man das abstellen?»
Doch erst stellen sich andere Fragen zu einem Verhalten:
Was bedeutet dieses Verhalten?
Wozu dient es dem Hund?
In welchen Situationen zeigt er es und wann nicht?
Wie entstand es, wo liegen die Ursachen – in seinen Genen, in der Umwelt?
Hat der Mensch einen Einfluss bei der Erziehung gehabt?
Diese Fragen und dazugehörende Antworten müssen erst analysiert werden.
Auch wenn der Halter eine schnelle Lösung möchte. Die schnelle Lösung gibt es nicht!!
Jeder Hund, jeder Mensch ist anders.
Es liegt es jedoch am Hundehalter für den Hund das Management zu übernehmen.
Bisher hat es sich am besten bewährt, dem Hund zu vermitteln, dass die Situation durch uns Leinenhalter geregelt wird, und für ihn nicht so schlimm ist.
Im Endeffekt müssen wir die Emotionen des Hundes in einer Situation verändern. Und dies geht nicht über Gehorsamsübungen und Druck,
sondern über das Schaffen von positiven Erfahrungen. Für Mensch und Hund.
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