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AutorenbildJessica Wiedler

Ich geh mal schnell...

Wir alle kennen die Schlüsselsätze wie:

Ich muss mal schnell, ich hol mal schnell, ich mach noch schnell...


In unserer schnelllebigen Welt versuchen Hundebesitzer oft, während des täglichen Spaziergangs Multitasking zu betreiben, anstatt sich einfach auf ihr Tier zu konzentrieren.

Ein paar Nachrichten schreiben, telefonieren oder die sozialen Medien checken, während man mit dem Hund spazieren geht – ein solches Verhalten ist unter Hundebesitzern keine Seltenheit.

Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass Hundespaziergänger sich angeregt mit ihrer Partnerin, ihrem Partner oder Freunden unterhalten oder sich hauptsächlich auf ihre Kinder konzentrieren. Da bleibt oft nicht viel Aufmerksamkeit für den Hund übrig.



Unsere Hunde jedoch kennen kein schnell, Sie verstehen nicht, dass wir pünktlich auf die Arbeit müssen, sie können nicht nachvollziehen, wieso wir umherwuseln.

Es ist dann sogar eher so, dass Sie langsamer werden, um uns damit zu sagen:

Hey Hundemensch, beruhige Dich und geh gemächlicher des Weges.


Bei der Gassirunde geht es nicht primär darum, dass der Hund sein Geschäft erledigt.

Es geht darum, dass Sie die Bindung zu Ihrem Hund stärken und gemeinsam Zeit miteinander verbringen. 


Der tägliche Spaziergang sollte eine Zeit für Deinen Hund sein, in der Du die Aufmerksamkeit besonders auf Dein Tier richtest. Es hat viele Vorteile, das Handy in der Tasche zu lassen und sich nicht in Gesprächen zu verlieren, wenn man mit seinem Hund unterwegs ist.

Natürlich ist der Spaziergang auch eine gute Gelegenheit, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, aber verliere nicht Dein Hund aus den Augen.


Die Beziehung zwischen Mensch und Hund erfordert Zeit für gemeinsame Erlebnisse, Übungen und, bei schmusebedürftigen Tieren, für Kuscheleinheiten.

Dadurch werden Bindung und Stabilität sowohl auf- als auch ausgebaut. Ein gemeinsamer Spaziergang kann all das umfassen.

Spaziergänge sind für Hunde ein Highlight und vertiefen die Verbundenheit zwischen Mensch und Tier. Der Vierbeiner kann seine Freunde treffen, neue Eindrücke gewinnen und seine hundetypischen Verhaltensweisen ausleben.

Da sich Hunde über das Zusammensein mit Menschen freuen, sollte in dieser Zeit das Handy weggepackt werden, damit die Aufmerksamkeit ganz dem Vierbeiner gehört.


Den meisten Hunden fehlt es an Zeit

Denn, Hunde leben nicht so lange wie wir Menschen und haben nicht so viel Zeit wie wir,

um alles Wichtige für das Leben und den Alltag zu lernen. Wenn wir uns kurz vor Augen halten, was ein zweijähriger Hund im Vergleich zu einem zweijährigen Kind schon alles können muss, wird uns klar, dass der Hund die Welt noch gar nicht umfassend verstehen kann.

Und das unterscheidet den Junghund vom Senior, der viel gelassener durchs Leben geht – einfach, weil er deutlich mehr Lebenserfahrung gesammelt hat.

Ein Junghund kann noch nicht zuverlässig bewerten, was gefährlich ist.

Die Erfahrung, sich auf Situationen einzustellen, fehlt noch. Er braucht Sicherheit und Erfahrung, um solche Situationen einschätzen zu können. Und das braucht Zeit!

Diese Zeit bekommt dein Hund im Alltag in der Regel nicht.


Z.B. Du gehst mit deinem Hund zügig auf den anderen Hund zu, um schnell an ihm vorbeizukommen. Die Hunde haben dabei keine Zeit, sich zu orientieren. Die Anspannung bei allen ist gross und du bist entsetzlich frustriert, warum dein Hund solche Situationen immer noch nicht entspannt meistern kann.


Es liegt in deiner Hand, den Alltag deines Hundes besser zu gestalten, das Leben des Hundes so angenehm wie möglich zu machen und sein Wohlbefinden zu steigern. Es wäre unfair, wenn wir ein Lebewesen bei uns aufnehmen, das im Prinzip keine Wahl hat, um es dann in Situationen bringen, die es noch nicht bestehen kann, weil ihm die Kenntnisse und Fähigkeiten dazu fehlen.


Werde mit deinem Hund zum Team!

Du bist die Bezugsperson deines Hundes. Du bist die wichtigste Konstante in seinem Leben. Erarbeite mit ihm Wege, in deiner Welt zurechtzukommen.


Passe die Spaziergänge an die Bedürfnisse Deines tierischen Freundes an, gestalte den Spaziergang angenehm, und geniesse die wertvollen Momente miteinander.

Geht Ihr Vierbeiner lieber gewohnte Strecken?

Ist es ein ängstlicher Hund oder eher ein Abenteurer?

Liebt er gemeinsame Suchspiele oder spielt er gerne mit Artgenossen?


Je mehr Zeit Du mit Deinem Hund verbringst, umso belohnender wird der tägliche Umgang miteinander. Jeder Hund hat einen eigenen Charakter und individuelle Besonderheiten.


Gerade während der Spaziergänge kann die Zeit für tolle gemeinsame Erlebnisse genutzt werden, die die Mensch-Hund-Beziehung bereichern.


Oft werden Hunde vor allem zu Hause gestreichelt und erhalten Zuwendung. Die wenigsten nehmen sich auch während ihrer Gassirunden Zeit dafür. Dabei macht es gerade dort Sinn. Manche Hunde sind draussen durch die Eindrücke und die Gerüche sehr aufgeregt.


Müssen es immer Gassirunden sein?

Wir Menschen gehen gern Runden, wenn wir spazieren gehen. Doch das ist nicht nötig. Suche dir einen schönen Platz, zum Beispiel in einem Wald, an einem See oder in einem Park und mach dort viele schöne Dinge mit deinem Hund.

Indem man sich zwischendurch auf eine Bank oder auf eine Wiese setzt, den Hund zu sich holt und „schmust“, kann manch ein Vierbeiner gut herunterfahren.

Auch das steigert das Wohlbefinden deines Hundes. Dein Hund braucht nicht unbedingt eine große Runde. Oft ist es für deinen Hund entspannter, denselben Weg zurückzulaufen, den du gekommen bist.

Das ist vor allem für Hunde sinnvoll, die sich draußen schnell hochfahren und die sehr aufgeregt sind.


Suche die ruhige Spazierrouten und hab Spass mit deinem Hund

Bei sowieso schon gestressten Hunden macht es keinen Sinn, immer wieder in schwierige ungeplante Situationen zu gehen. Du stresst damit nur dich und deinen Hund. Ihr habt keine Möglichkeit, euch zu erholen. Dabei solltet ihr Kraft schöpfen und eure gemeinsame Zeit genießen. Finde eine Route, auf der ihr entspannt spazieren könnt und ihr genügend Möglichkeiten habt, um Spass zu haben.


Wie oft und wie lange sollte man mit einem Hund Gassi gehen?

Häufigkeit und Dauer der Spaziergänge hängen von den Bedürfnissen des Hundes ab.


Je nach individuellem Charakter geniessen die Vierbeiner mehr und weniger oft Auslauf. Diesem Bedürfnis sollte soweit wie möglich nachgegangen werden.


Ein Hund bedeutet für die Menschen Zeitaufwand.

Im Durchschnitt sollte ein Hund pro Tag ca. zwei Stunden Gassigehen können. Je nach Größe, Rasse, Charakter, Alter oder Gesundheitszustand benötigen Hunde unterschiedlich ausgiebigen Auslauf. Eine Faustregel besagt, dass man täglich mindestens zwei bis drei Mal gehen sollte. Je nach Hund sollten die Gassigänge mindestens 30 Minuten betragen.


In erster Linie gibt Gassigehen dem Hund die Möglichkeit, sein Geschäft zu erledigen.

Regelmäßiges Gassigehen schafft Struktur im Alltag und sorgt so dafür, dass sich der Hund sicher und geborgen fühlt.



Kopfarbeit für Hunde

Hunde besitzen 10-mal mehr Riechzellen als wir Menschen und sind wahre Schnüffelmeister. Dies erklärt auch, warum es für die Tiere so wichtig ist, die Umgebung beim Spaziergang ausgiebig mit der Nase zu erkunden. Über diesen «Schnüffel-Informationsaustausch» erfahren die Vierbeiner, wie es um das Alter, die Ernährung, das Gemüt, das Geschlecht, die Gesundheit und die Paarungsbereitschaft des anderen steht.


Für Hunde sind das wesentliche Informationen, die Auskunft darüber geben, ob der Artgenosse beispielsweise eine Bedrohung darstellt.

Intensives Schnüffeln bei Hundebegegnungen kann im Umgang und beim Sozialverhalten mit anderen Vierbeinern auch der Beschwichtigung dienen oder in angespannten Situationen sogar deeskalierend wirken. Mit ihrem ausgeprägten Geruchssinn können Hunde auch Richtungen orten und im Gehirn eine Art Geruchskarte erstellen.


Intensives Schnüffeln gilt als Grundbedürfnis eines jeden Hundes. Lassen Sie Ihrem Vierbeiner beim Spaziergang daher ausgiebig Zeit zum Schnüffeln und für die Informationsaufnahme. Auf Gassirunden durch die Natur oder an vielen Ecken in der Stadt verstecken sich für Hunde interessante Informationen, die ausgiebig «gelesen» werden müssen. Durch das Schnüffeln versorgen sich die Tiere mit «Neuigkeiten» aus ihrer Umgebung und kommunizieren mit ihren Artgenossen. Das sorgt für körperliche und geistige Auslastung und ist ein wichtiger Bestandteil jedes Spaziergangs.


Schnuppern, rennen, Eindrücke der Natur auf sich wirken lassen: Die meisten Hunde lieben es, sich so bewegen zu können, sie bauen Stress ab, spielen mit Artgenossen, kommunizieren und im besten Fall stillen Sie ihr Laufbedürfnis.


Geben Sie Ihrem tierischen Freund die Möglichkeit, dieses natürliche Verhalten auszuleben. Stellen Sie jedoch sicher, dass dem Vierbeiner im Freilauf keine Gefahr droht, er sich ausnahmslos zurückrufen lässt und der Freilauf am jeweiligen Standort nicht gegen gesetzliche Vorgaben verstösst.

Wenn Ihr Hund nicht abrufbar ist, sollte er am Geschirr und mit Laufleine ausgeführt werden. In diesem Fall empfiehlt sich auch ein Ausflug zu einem eingezäunten Freilauf für Hunde, in dem er sich ohne Leine frei bewegen kann. Wer die Freude eines Hundes beim freien Rennen sieht, der wird selbst glücklich – garantiert!


Bitte beachten Sie, dass Nasenarbeit für Hunde sehr anstrengend ist. Sorgen Sie dafür, dass die Tiere Zugang zu frischem Wasser haben, da ihre Nasenschleimhäute bei Suchspielen schnell trocken werden. Zehn Minuten Schnüffeln lasten den Vierbeiner geistig so aus wie ein einstündiger Spaziergang.


Eine Leine tut dem Ganzen keinen Abbruch.

Warum die Hundeleine ein wichtiges Hilfsmittel ist

Es gibt aber Situationen, in denen es wichtig und sinnvoll ist, dass ein Hund beim Spazierengehen angeleint bleibt. Für manche Hundehalter bedeutet eine Leine aber eine grosse Einschränkung seines Hundes. Doch diese kann durchaus ein verbindendes Element sein. Vorausgesetzt, der Mensch nutzt die Leine nicht ausschliesslich zum Festhalten oder dazu, den Hund irgendwo hinzuziehen.


Jemand, der Angst vor Hunden hat, ist in der Regel dankbar, wenn der Hund zuverlässig über eine Leine abgesichert ist und wenn er bei Begegnungen an die Seite geholt wird. Das geht schnell und entspannt die Lage.


Zudem gibt es auch Hunde, die (noch) keinen zuverlässigen Rückruf beherrschen, die aus gesundheitlichen Gründen an der Leine geführt werden oder wegen Unverträglichkeit mit Artgenossen.


Eine gute Alternative zum Freilauf bieten Schleppleinen, die es in verschiedenen Längen gibt und die zum Einsatz kommen können, wenn man in Feld und Wald unterwegs ist. Erfahrungsgemäß reichen Leinen mit fünf bis zehn Meter aus.

Es gibt zwar auch längere Modelle, aber diese sind zumeist schwer zu händeln.


Beim Gehen durch Wohngebiete und vor allem zwecks Sicherung, wenn man an Straßen läuft, ist meine Empfehlung: Führen an einer kurzen Leine.


Eine Leine bietet Schutz und Sicherheit für den Hund

Zu bedenken ist außerdem, dass ein Hund, wenn er an der kurzen Leine geführt wird, durch seine Bezugspersonen geschützt wird.

Das gilt beispielsweise, wenn ein freilaufender Hund angerannt kommt, der den eigenen womöglich bedrängt oder aber, wenn sich eine Fremdperson aufdringlich dem Hund nähert. In beiden Fällen kann sich die Bezugsperson vor den Hund stellen und Mensch oder Hund abstoppen.

Für den Hund hat das eine große Bedeutung, nämlich: „Ich kann mich auf meinen Menschen verlassen, er bringt mich nicht in ungünstige Situationen, sondern schützt mich.“ Dadurch wächst das Vertrauensverhältnis immens.


Tipps für den Spaziergang an der Leine


Apportieren: 

Eine tolle Sache ist zum Beispiel Apportiertraining, einen geworfenen oder versteckten Gegenstand aufnehmen und zurückbringen.

Tricks lernen: 

Ebenso kann während des Spaziergangs Tricktraining eingebaut werden.

Männchen machen, sich verbeugen, kriechen und Vieles mehr...

Gehorsam üben: 

Außerdem können während des Spaziergangs Gehorsamsübungen abgefragt werden.

Rückruf trainieren: 

Besonders gut lässt sich mit Hilfe einer Schleppleine der Rückruf trainieren. Es lohnt sich, dranzubleiben und das Abrufen immer wieder aufzufrischen. Die lange Leine gibt die Sicherheit, dass der Hund reagiert und sich für den Menschen entscheidet, anstatt Wild zu jagen.

Balancieren:

Vielen Hunden gefällt es, über einen Baumstamm zu balancieren. Hierfür sollten Stämme mit grober Rinde gewählt werden, da Hunde beim Darüberlaufen einen besseren Halt haben.

Spielen: 

Oft unterschätzt wird das Spielen mit dem Hund, und zwar ohne einen Gegenstand, sondern eins zu eins. Man kann dabei auf den Hund zulaufen und antäuschen, ihn zu packen, im nächsten Moment rennt man selbst ein Stück vom Hund weg. Auch ein Rangeln oder ein spielerisches auf den Rücken kullern, kann eingebunden werden. Entscheidend dabei ist, dass beide Seiten viel Spaß am Miteinander haben.


Es ist also keinesfalls so, dass die Freude bei Gassirunden automatisch getrübt wird, weil der Hund angeleint ist. Das Anleinen sollte nicht ähnlich einer Strafe gesehen werden. Ganz im Gegenteil, das Miteinander kann sogar noch intensiver werden.


Warum zieht mein Hund an der Leine?

Die Gründe, weshalb ein Hund an der Leine zieht, sind vielfältig.

Primär ist das Spazieren an der Leine und das Laufen bei Fuß für den Hund ein unnatürlicher Vorgang. Als Revier- und Sozialtiere bevorzugen sie eine uneingeschränkte Fortbewegung. Sie wollen neuen Reizen nachgehen, fremde Duftmarken erschnüffeln und vor allem:

Spaß haben!

Die Realität sieht hingegen oftmals trist aus. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Gepaart mit Alltagsstress neigen wir dazu, täglich dieselben ein bis zwei Gassirunden wie eine Pflicht abzulaufen. Der Hund bleibt an der Leine, erfährt keine neuen Reize oder Gerüche – da kommt schnell Langeweile auf. Zu den gängigsten Gründen, wieso Hunde an der Leine ziehen, zählen:

  • Langeweile

  • Aufregung

  • angestaute Energie

  • Die Hundeleine wird als solche nicht akzeptiert

  • das Gehtempo unterscheidet sich zu sehr von dem des Halters

  • Jagdtrieb beim Hund


Das Gehtempo ist zu unterschiedlich, Das klingt vielleicht zu einfach als dass es die Lösung sein könnte, doch manchmal ist es tatsächlich so. Besonders grosse Hunderassen haben eine Schrittlänge die es ihnen erschwert, neben uns zu laufen. Während kleine Hunde oder Welpen in den Trab fallen um bei uns laufen zu können, wirkt es bei großen Hunden manchmal so, als würden sie an der Leine ziehen. Dabei gehen sie ganz entspannt in ihrem Schritt-Tempo. In dieser Situation kann es einfacher sein, eine etwas längere Leine* beim Spaziergang zu verwenden.


Wenn der Hund dann beginnt permanent an der Leine zu ziehen, machen die Spaziergänge keinen Spass. Von einem Mensch-Hund-Team kann dann keine Rede mehr sein.

Bei kleinen Hunderassen kann man diese Unart leichter handhaben. Wenn ein großer Hund an der Leine zieht wird das zu einem herausfordernden Problem für den Hundehalter. Es ist jedoch egal, ob ein Hund gross oder klein ist:


Fehlverhalten sollte korrigiert werden und nicht ohne Konsequenzen bleiben. 


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