Fragen Sie sich, wie Sie am nächsten Mensch Hund Team vorbeikommen, ohne Randale an der Leine?
Gehen Sie jedem Mensch-Hund-Team aus dem Weg?
Nicht nur, weil man keine Lust auf die Konfrontationen und die Kommentare anderer Halter hat, sondern auch, weil sich der eigene Hund einfach unmöglich benimmt. Angefangen beim Leineziehen bis zum wildgewordenen Bellen und der Unmöglichkeit, den Hund noch weiterhin zu handhaben.
Durch die schlechten Erfahrungen, die Sie in diversen unschönen Hundebegegnungen gesammelt haben, überträgt sich die eigene unsichere Stimmung und Orientierungslosigkeit auf Ihren Hund.
Dieser reagiert nun mit Bellen, Aggression oder wegziehen, um den Stress zu kompensieren, oder um der Situation zu entkommen.
Sie müssen nur noch herausfinden, ist es Angst, Unsicherheit, Freude etc. was sich auch noch in ihrem Hund abspielt.
Wenn Sie das erkennen, können Sie mit dem Training beginnen.
Ich habe diese Woche Tipps für Sie, damit die Hundebegegnungen zukünftig entspannt entgegensehen.
Freuen Sie sich, wenn Sie ein anderes Mensch-Hund-Team sehen
Bei diesem Training ist es wichtig, dass Sie zuerst an sich selbst arbeiten. Wenn Sie als Halter Unsicherheit ausstrahlen, merkt das der Hund. Ihre Art zu denken sollte sich ändern.
Sehen Sie jede Hundebegegnung als Chance, mit ihrem Hund zu üben und gemeinsam als Team noch weiter zusammenzuwachsen!
Fokussieren Sie sich auf einen Punkt in einer reizarmen Umgebung
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass Ihr Hund noch mehr an der Leine zieht und zum entgegenkommenden Hund möchte, wenn Sie dieses Mensch-Hund-Team ansehen und darauf achten, wie weit es noch von Ihnen entfernt ist?
Dorthin, wohin wir unseren Blick ausrichten, senden wir auch unsere Aufmerksamkeit. Daran orientieren sich auch unsere Hunde. Schenken Sie dem entgegenkommenden Reiz keinerlei Beachtung und orientieren sich um, dann wird auch Ihr Hund mit der Zeit merken, dass es sich für ihn nicht lohnt, sich an diesem Team zu orientieren und richtet seine Aufmerksamkeit zu Ihnen um.
Früh genug den Hund umorientieren, Bogen laufen, Abstand machen
Nehmen Sie schon von weitem das andere Mensch-Hund-Team wahr?
Dann ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem Sie die die Distanz einleiten. Laufen Sie mit Ihrem Hund einen kleinen Bogen um das entgegenkommenden Mensch-Hund-Team herum. Handeln Sie vorausschauend.
Jetzt hat unser Hund die Chance, sich an uns zu orientieren, da der Reiz für ihn noch weit genug entfernt ist.
Sind wir hingegen nur noch zehn Meter vom entgegenkommenden Hund entfernt, werden Sie es kaum noch schaffen, die Aufmerksamkeit Ihres Hundes einzufangen und umzulenken.
Gewünschtes Verhalten verstärken
Zudem sollten Sie immer frühzeitig damit beginnen, das gewünschte Verhalten Ihres Hundes zu verstärken, das heisst, wenn er nicht an der Leine randaliert, stattdessen freundlich reagiert, muss das immer bestätigt werden.
Wenn wir erst eingreifen, wenn Ihr Hund bereits unerwünschtes Verhalten gezeigt hat, müssen wir unseren Hund zu viel korrigieren, was zu Frust auf beiden Seiten führt. Reagieren Sie frühzeitig und verstärken Sie gleich zu Beginn das gewünschte Verhalten Ihres Hundes.
Fokussieren Sie sich auf einen Punkt in einer reizarmen Umgebung
Dies können eine Parkbank, ein Baum, ein Zaun, ein Schmetterling etc. sein.
Auf dieses gefundene Objekt richten Sie nun Ihren ganzen Fokus. Sie schauen weder nach links noch nach rechts, sondern nur auf dieses Objekt in der Ferne.
Zielstrebig laufen Sie mit Ihrem Hund auf dieses Objekt zu. Hierdurch signalisieren Sie Ihrem Hund, dass das andere Mensch-Hund-Team uninteressant ist.
Sie vermitteln ihrem Hund Sicherheit, da Sie sich zielstrebig vom anderen Hund entfernen und somit den Stress aus der Situation herausnehmen.
So weiß er auch zukünftig, dass Sie für ihn unangenehme Situationen regeln und für ihn einstehen.
Erzeugen Sie innerlich ein positives Gefühl – Atmen nicht vergessen!
Die erste Übung „Aus den Augen, aus dem Sinn” hilft Ihnen, Ihre Aufmerksamkeit umzulenken. Das negative Gefühl, welches Sie sonst aus Hundebegegnungen für sich mitgenommen haben, besteht nach dieser Übung aber weiterhin.
Erinnern Sie sich an den letzten tollen Spaziergang mit Ihrem Hund, oder an eine Situation in der er Ihnen Freude bereitet hat.
Schauen Sie mit diesem Gefühl Ihren Hund an und spüren Sie die Energie und die Freude die diese Erinnerung in Ihnen auslöst?
Dann können Sie diese Übung auf Ihrem nächsten Spaziergang anwenden.
Sehen Sie nun von weitem ein anderes Mensch-Hund-Team auf Sie zulaufen, dann schauen Sie Ihren Hund an, atmen tief durch die Nase ein und durch Ihren Mund wieder aus und erinnern Sie sich an das positive Gefühl.
Durch Ihre positive, innere Einstellung übertragen Sie das Gefühl auch auf Ihren Hund. Dieser spürt Ihre Stimmung und wird sich leichter lenken lassen.
Freuen Sie sich also auf jede neue Hundebegegnung. Blicken Sie Ihren Hund an. Atmen Sie tief ein und aus und begeben Sie sich in ein positives Gefühl.
Geben Sie Ihrem Hund eine andere Aufgabe
Die bereits genannten Übungen helfen Ihnen als Halter dabei, Ruhe in stressigen Situationen zu bewahren und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Es ist allerdings auch von Vorteil, wenn wir unserem Hund sagen, was er in solch einer Situation tun soll. Meist wissen wir nur, was unser Hund NICHT machen soll:
Richten Sie Ihren Fokus lieber auf das, was Ihr Hund bei einer Begegnung mit einem anderen Mensch-Hund-Team stattdessen zeigen soll:
„Mein Hund soll entspannt und an lockerer Leine am anderen Hund vorbei gehen und mich dabei anschauen.“
Und schon haben wir eine alternative Aufgabe geschaffen.
Bringen Sie Ihrem Hund in reizarmer Umgebung bei, Sie auf Signal hin anzuschauen. Sobald die Konditionierung zwischen Signal und Handlung stattgefunden hat, können Sie die Übung in Ihren alltäglichen Spaziergang integrieren.
Sehen Sie von weitem ein anderes Mensch-Hund-Team auf Sie zulaufen, dann fangen Sie jetzt schon an, sich mit Ihrem Hund zu beschäftigen. Arbeiten Sie hier mit dem alternativen Verhalten. Sagen Sie Ihrem Hund, was er statt des Leinepöbelns zeigen soll. Geben Sie Ihrem Hund das Signal, Sie anzuschauen. Beschäftigen Sie sich mit ihm.
Zeigt er das gewünschte Verhalten, wird er ausgiebig belohnt.
Konzentrieren Sie sich nur auf Ihren Hund und das alternative Verhalten. Vergessen Sie alles andere um sich herum.
Man kann alle drei Übungen auf dem Spaziergang bei Hundebegegnungen miteinander kombinieren.
Probieren Sie einfach aus, was sich für Sie und Ihren Hund gut anfühlt.
Wenn es weiterhin nicht klappt, fragen Sie nach, ich helfe Ihnen mit Ihrem Hund.
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