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AutorenbildJessica Wiedler

Blutspender gesucht - auch bei Hunden

Nicht nur Menschen, sondern auch Hunde und Katzen können Blut spenden –
und damit im besten Fall einem Artgenossen das Leben retten.

Auch bei Tieren gibt es verschiedene Gründe, die dazu führen, dass eine Bluttransfusion benötigt wird. Etwa nach Unfällen, grösseren operativen Eingriffen, durch das Immunsystem verursachte Er- oder Infektionserkrankungen, Blutgerinnungsstörungen, Vergiftungen, chronischen Krankheiten so wie auch bei einigen Krebsarten.

Betroffene Tiere sind auf eine einmalige oder auch auf wiederholte Bluttransfusionen angewiesen, um eine Überlebenschance zu haben.


Bei Erkrankungen oder Unfällen kann auch bei Tieren eine Bluttransfusion lebensrettend sein. Eine Blutbank für Hunde ermöglicht es, in solchen Fällen rasch reagieren zu können.


In den letzten Jahren entwickelte sich die Transfusionstherapie zu einem wichtigen Bestandteil in der Notfallmedizin beim Hund.




Spende Blut, rette Leben


Kein Leben ohne Blut. Es enthält rote Blutkörperchen, die für den Sauerstofftransport von der Lunge zu den verschiedenen Geweben zuständig sind. Zudem enthält es Blutplättchen und Faktoren für eine funktionierende Blutgerinnung.


Da die meisten Fälle akut sind, ist die Dringlichkeit einer Transfusion in diesen Momenten hoch. Deshalb sind Tierärzte auf eine verlässliche, gut bestückte Blutbank angewiesen, damit rasch gehandelt werden kann.


Das Tierspital Zürich führt seit mehreren Jahren eine Blutbank für Hunde und benötigt im Schnitt pro Jahr für Unfallopfer und schwer erkrankte Tiere ca. 200 Bluttransfusionen.

Die benötigen Mengen an Bluttransfusionen nehmen in der Klinik täglich zu. Allerdings reicht die Anzahl an Spender oft nicht aus, um den benötigten Bedarf decken zu können.


Das Verfahren

Die Entnahme

Beim Hund sind die Blutgruppen anders als beim Menschen. Es gibt kein AB0-System. Der Hund hat mindestens acht verschiedene Blutgruppen, aber er entwickelt erst Abwehrstoffe gegen anderes (fremdes) Blut, wenn er einmal damit in Kontakt gekommen ist.

Deshalb ist eine erste Bluttransfusion selten ein Problem.

Allerdings findet man wegen der vielen Blutgruppen auch nie einen genau passenden Spender für jeden Empfänger, und eine wiederholte Transfusion kann deshalb eine Unverträglichkeitsreaktion auslösen.

Deswegen wird bei allen Spendern die Blutgruppe (DEA 1.1.), die am stärksten als fremd erkannt wird, getestet.


Für Hunde werden die gleichen Bluttransfusionsbeutel verwendet wie beim Menschen.

Dies ermöglicht eine keimfreie Entnahme, Weiterverarbeitung und Lagerung des wertvollen Blutes.

Allerdings bedingt die Beutelgrösse, dass ein Hund ein festgelegtes Volumen von 450 ml spenden muss, und deshalb mindestens 23 kg wiegen sollte.


Ein Hund hat 80–90 ml Blut pro Kilogramm Körpergewicht. Die Blutentnahme an und für sich dauert ca. 5 Minuten. Es ist wichtig, dass der Hund so lange ohne Stress ruhig gehalten werden kann. Das entnommene Blut wird durch Zentrifugation in Plasma (Blut ohne rote und weisse Blutkörperchen) und Erythrozytenkonzentrat (Konzentrat von roten Blutkörperchen) aufgeteilt.

Blutkörperchen sind maximal 30 bis 35 Tage haltbar, das gefrorene Blutplasma dagegen bis zu einem Jahr.


Die Transfusion

Bei einer Bluttransfusion (Blutübertragung) werden Vollblut oder Bestandteile des Blutes in die Vene des Empfängers übertragen.

Auf diese Art kann unter anderem ein Blutmangel (Blutarmut) behandelt werden.

Heute trennt man das Blut meist in seine Bestandteile auf (in Blutplasma oder Erythrozytenkonzentrat), da so gezielt Mängel ausgeglichen werden können.

In der Regel handelt es sich dabei um eine Fremdblutspende, das heisst, das Blut stammt von einem fremden Spender.


Ablauf einer Blutspende

Der zukünftige Spender wird gründlich untersucht und es werden ca. 10 ml Blut für die Labor Untersuchungen und Blutgruppenbestimmung entnommen.


Bei Hunden wird bei der ersten Blutspende viel Zeit genommen, damit diese für den Hund kein traumatisches Erlebnis wird.

Im Endeffekt soll der Hund auf einem Tisch ruhig auf der Seite liegen und für rund 10 bis 15 Minuten geduldig verharren können.

Für die Blutentnahme wird dem Spendertier zuerst etwas Fell am Hals weggeschoren. Anschliessend wird die Stelle desinfiziert und mittels einer Kanüle das Blut in einem dafür geeigneten Beutel aufgefangen. Bis zu einem halben Liter.


Obwohl sich diese Blutmenge im ersten Moment nach viel anhört, muss man nicht beunruhigt sein: Das entnommene Blut wird vom Körper in kürzester Zeit nachproduziert.

Somit ist eine Blutspende für den Organismus des Spenders kein Problem.


Nichtsdestotrotz wird empfohlen, dass grössere Anstrengungen nach der Blutspende für 24 Stunden möglichst vermieden werden sollten.


Wer kann Blut spenden?

Es lassen sich viele Erkrankungen mit dem Blut übertragen. Deshalb gibt es einige Voraussetzungen, die Ihr Vierbeiner zum Blutspenden erfüllen muss:


Hunde sollten ausgewachsen sein, je nach Klinik maximal sechs- bis achtjährig und mindestens 23 Kilogramm schwer sein.

Der ideale Kandidat nimmt keine Medikamente ist vollständig geimpft und entwurmt.


Ausserdem sollte der Hund über ein ruhiges Gemüt verfügen, da die Hunde während der Blutentnahme möglichst entspannt auf einem Tisch auf der Seite liegen sollen (was vorgängig auch zu Hause geübt werden kann), da sie für die Blutspende nicht sediert (beruhigt) werden.

Das heisst, er hat keine Angst beim Tierarzt und ist kooperativ: Da der Hund nicht aus eigenem Solidaritätsbewusstsein kommt, sondern unfreiwillig ist es wichtig, dass er die Blutentnahme ohne Stress und Angst übersteht.


Leider sind Tiere aus dem Ausland, bereits trächtige oder läufige Hündinnen oder jene, die bereits selber eine Blutspende erhalten haben, keine geeigneten Blutspender-Kandidaten. Sie können Krankheiten übertragen oder beim Empfängertier eine Transfusionsreaktion auslösen.


Haben Sie eine Hündin, können Sie nur außerhalb der Läufigkeit mit ihr zur Blutspende. Ein zusätzlicher Blutverlust würde für Ihre Hündin weiteren Stress bedeuten.


Geeignete Kandidaten im Kurzüberblick

  • Gewicht von mind. 23 kg 

  • 1 - 8 Jahre alt 

  • Kein Aufenthalt im südlichen Ausland (übertragbare Infektionskrankheiten) 

  • Keine regelmässigen Medikamente

  • Keine Operationen oder Geburten in den letzten 12 Monaten 

  • Regelmässige Zeckenprophylaxe 

  • Regelmässige Impfungen 

  • Ruhiges Gemüt von Vorteil 


Vorteile für Sie bei einer Hunde - Blutspende

  • Ihr Hund wird regelmässig kostenlos untersucht

  • Vor jeder Spende wird eine kostenlose Blutuntersuchung durchgeführt

  • Sie erhalten nach jeder Spende ein Präsent (variiert von Klinik zu Klinik)

  • Die Untersuchung und die Entnahme sind kostenlos


Interessierte Tierbesitzer melden sich am besten bei Ihrem Tierarzt, so werden auch alle offenen Fragen geklärt.

Die Blutspende findet etwa zwei- bis dreimal jährlich statt, wobei maximal alle drei Monate Blut entnommen werden darf. Ein grosser Blut-Check wird jährlich wiederholt.


Blut rettet Leben!

«Es ist ein grosses Unwissen vorhanden, dass Hunde ähnliche Erkrankungen haben wie der Mensch und deshalb auch Blutspenden brauchen.


Sind Sie interessiert, mehr darüber zu erfahren, oder möchten Sie Ihren Hund für eine Blutspende zur Verfügung stellen?


Weiterführende Links:

Bessy's Tierklinik Regensdorf


Tierspital Zürich





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